Deckkater finden: Aufklärung

Den richtigen reinrassigen Deckkater finden: Aufklärung über Schwarzzüchter, Betrugsmaschen, Gesundheitsmerkmale  und Geburtsvorbereitung


Deckkater suche und Geburtsvorbereitung bei Katzen. Wo fange ich an?


Zu aller erst wenn Sie ihre Katze decken lassen wollen, sollten Sie einige Voraussetzungen erfüllen.

Sie sollten sich fragen was Ihr Zuchtziel ist. Möchten sie einfach Kitten produzieren oder die Rasse erhalten indem sie besondere Merkmale züchten? Wenn Sie einfach Kitten produzieren möchten dann ist dieser Artikel nicht für Sie!

Voraussetzungen: 

Sie brauchen eine reinrassige Katze mit einem Stammbaum eines anerkannten Vereins

Sie brauchen ein Zuchtziel

Sie müssen vor Verpaarung genetische Erkrankungen die häufig bei Ihrer Rassenkatze auftreten können ausschließen, durch geschulte Tierärzte. 

Sie müssen Ihre Katze bereits vor der Deckung aufbauen! Mit Nahrungsergänzungsmitteln und/oder zusätzlichen Vitaminen, eine untergewichtige oder nur mäßig genährte Katze sollte nicht gedeckt werden! Auch während der Trächtigkeit braucht die Katze Vitamine die nicht allein durch handelsübliches Katzenfutter abgedeckt werden. 

Sie brauchen Rücklagen für Notfälle und für die Versorgung der Kitten und der Mutter! Mindestens 3000,-€!

Sie brauchen einen ruhigen Geburtsplatz für die Katze am besten mit einer geeigneten Wurfbox, einem eigenen Katzenklo(wenn Sie mehr als eine Katze halten) und eigenen Kratz und Spielmöglichkeiten(denn auch trächtige Katzen können noch aktiv spielen). Wenn Sie mehrere Katzen halten wäre ein eigenes Zimmer für die Aufzucht sinnvoll, damit die Katze nicht durch Stress die kleinen durch die Wohnung trägt, auf der Suche nach einem sicheren Platz. 

Sie brauchen sterile Geburtsuntensilien und gegebenenfalls bereits wichtige Medikamente auf Vorrat damit sie nicht bei einer Geburt nachts an einem Sonntag quer durch das Land nach Medizin suchen müssen!

Schere und Faden: Diese können nützlich sein, um die Nabelschnur der Kätzchen abzubinden und zu durchtrennen, falls die Mutterkatze dies nicht selbst tut. Stellen Sie sicher, dass Sie vorher wissen, wie dies sicher und hygienisch durchzuführen ist.

Sterile Schüsseln: Zur Aufbewahrung von warmem Wasser oder steriler Kochsalzlösung für die Reinigung der Kätzchen und zur Hydratation

Handschuhe und sterile Handtücher: Einweg-Handschuhe können beim Umgang mit den Kätzchen und der Geburt hilfreich sein, um die Hygiene zu wahren. Mit den Tüchern können sie die kleinen nach der Geburt säubern.

Wärmelampe oder Heizdecke: Eine Wärmelampe oder Heizdecke kann nützlich sein, um die Kätzchen warm zu halten, falls die Mutter aufgrund irgendeines Vorfalls nicht direkt bei den Kitten liegen bleiben kann. Doch Vorsicht, Sie dürfen die Kitten auf keinen fall direkt unter eine starke Wärmelampe oder auf eine stark beheizte Decke legen, sie müssen ihnen genug Freiraum und Möglichkeit lassen sich auch selbst zu temperieren und weg zu robben wenn es ihnen zu warm wird. Vor allem die Mutterkatze, wenn sie bei den Kitten ist, braucht bei einer normalen Geburt nicht noch zusätzliche Wärme die auf sie strahlt! Die optimale Raumtemperatur liegt bei ca. 21 Grad Celsius. 

Sie brauchen ein geeignetes Thermometer für die Katzen

Eine Wage um die kleinen in den ersten Lebenswochen täglich zu wiegen und sofort reagieren zu können wenn eines nicht richtig aufbaut. Am besten wiegt man immer zur selben Uhrzeit pro Tag und führt ein kleines Geburtstagebuch wo man das Gewicht und alle Ausfälligkeiten dokumentiert. 

Sie müssen sich vorab Aufzuchtmilch besorgen für den Fall wenn sie ein schwaches Kitten zufüttern müssen, wenn etwas mit der Mutter passiert, oder die Mama einfach nicht genug Milch bildet.

Sie müssen sich vor der Geburt geeignete Notfallnummern von Tierärzten raus suchen, damit sie im Notfall schnell handeln können und sich nicht erst dann auf die suche nach einem Arzt begeben. 

Sie brauchen Zeit! Viele unterschätzen die Aufzucht, doch sollte etwas schief gehen kann es passieren das sie 1-3 Wochen voll ausgelastet sind mit der Versorgung der Kitten, dass sollten sie für den Notfall mit einplanen.  Sie sollten bedenken das sie gegebenenfalls 24 Stunden am Tag ein Kitten alle 2-3 Stunden versorgen müssen. 

Sie brauchen ein kleines Kittenklo mit passendem Kittenstreu das die kleinen nicht verschlucken können!

Sie brauchen ein kleines Gehege/Laufstall für die ersten 3-4 Wochen, damit die kleinen in der nähe der Mutter bleiben und zuerst lernen auf das Kittenklo zu gehen, ihre ersten Schritte zu machen und die Mama sich keine Sorgen machen muss, dass die Kitten ausbüchsen und sich in Ruhe ihre Auszeit nehmen kann. 

Sie sollten wissen welche Blutgruppe ihre Katze hat um sie mit dem passenden Kater zu verpaaren, dazu kann man sehr simple einen Gentest zb. bei Laboklin durchführen. Viele Züchter werben damit das der Kater die Blutgruppe B hat und alle Katzen decken kann. Was sich erst toll anhört, ist wiederum auf der anderen Seite, nämlich bei den Weibchen nicht so toll, denn nur weibliche Katzen mit Blutgruppe B haben Probleme bei Kitten mit Blutgruppenunverträglichkeit und diese entstehen früher oder später, wenn man nur Kater mit Blutgruppe B sucht, ohne zu Wissen was die eigene Katze eigentlich für eine Blutgruppe hat. 

Sie sollten sich zuletzt Gedanken darüber machen welche Rasse und Farbe Sie züchten und welche Farbe entsprechend zu ihrer passt um nicht irgendwelche abweichenden Merkmale und Farbfehler zu züchten.  Wenn sie sich damit gar nicht auskennen und Ihnen ihr Verein auch nicht weiterhilft dann nehmen sie am besten die selbe Farbe des Fells und Augenfarbe beim Kater die auch ihr Weibchen hat.  Sie können auch einen Weiterbildungskurs buchen der sich mit Genetik bei Katzen beschäftigt. 

Sie können wenn Sie noch nicht viel Erfahrung haben, die trächtige Katze in den letzten Wochen vor der Geburt zum Tierarzt bringen und mit einer Röntgenaufnahme erfahren wie viele Kitten die Katze trägt. Das erspart ihnen ein eventuelles Rätseln, ob alle Kitten geboren wurden oder doch noch eines in der Gebärmutter verblieben ist. 

Wenn Sie das alles mit eingeplant haben, dann kommen wir nun zum passenden Deckkater.



Deckkater finden

Zuerst möchte ich Ihnen zeigen wie Betrüger und Vermehrer im Internet werben damit sie ein Grundverständnis davon erlangen nach welchen Kriterien man suchen muss.

Hier ein paar Beispiele mit Erklärung:

Fall 1: Im Angebot steht in der Überschrift " Erfahrener reinrassiger BKH Kater"  Der Satz klingt erstmal super genau danach haben wir gesucht wenn wir BKH züchten möchten. Doch leider nutzen den Satz auch Schwarzzüchter ohne das der Kater einen Stammbaum hat, die Überraschung erwartet uns meist erst nach der Deckung wenn es schon zu spät ist.  Die Vermehrer reden sich dann mit Sätzen raus wie " Ich habe doch nie behauptet er hätte einen Stammbaum". Um auf solche Angebote nicht rein zu fallen ist es deswegen wichtig zu fragen von welchem Verein der Kater den Stammbaum hat, man sollte sich den in jedem Fall vor der Verpaarung zeigen lassen, im Verein fragen oder auf der Homepage des Vereins schauen ob der Züchter wirklich registriert ist und sich auch eine Kopie mitgeben lassen! 

Nehmen wir an der Züchter hat tatsächlich einen Stammbaum ist aber nicht im Verein registriert, auch das ist möglich wenn er den Kater zuvor bei einem Vereinszüchter gekauft hat.  Bei so einer Verpaarung können wir sicher sein das der Züchter keine Deckmeldungen abgibt, keine Schonzeiten einhält oder sonstigen Untersuchungen die ein Verein fordern würde.  Vielleicht wurde der Kater auch gar nicht für die Zucht vermittelt und hat deswegen eine Zuchtsperre vom Züchter, zb. weil eine genetische Erkrankung in der Linie vorlag, die man aber nicht sehen wird weil der Vermehrer den Kater ja nirgendwo angemeldet hat. 

Man sollte Abstand nehmen von Züchtern die nicht selbst im Verein registriert sind oder mit Reinrassigkeit ohne Stammbäume werben, da mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendetwas nicht stimmt. 

Fall 2:  Der Züchter mit Stammbaum oder Vermehrer ohne schreibt ins Angebot "Der Kater wurde auf alle Erbkrankheiten negativ getestet" geht aber nicht ins Detail.

Manchmal wird auch einfach ausgeschmückt geschrieben das der Kater ja "regelmäßig entwurmt und geimpft wurde" was an sich toll ist, aber für die Zucht braucht es mehr als nur jemanden mit Entwurmung und Impfung zu blenden.  Je nach Rasse braucht der Kater und die Katze Untersuchungen die spezifische genetische Erkrankungen der jeweiligen Rasse ausschließen. Ein negativer Fiv/FelV Test sollte immer vorhanden sein. Je nach Rasse kommen dann weitere Tests hinzu, bei BKH z.B. ist es wichtig das der Kater nicht genetisch auf HCM getestet wurde, denn so einen Test gibt es für BKH Kater nicht, sondern das er HCM unauffällig geschallt wurde von einem dafür geschulten Tierarzt mit passendem Gerät. Man kann den Kater sowohl PKD schallen lassen als auch genetisch darauf testen bei Britten.  Diese Tests sollten Grundvoraussetzung sein. Auch hier muss man wieder aufpassen, dass der Züchter bereit ist diese Tests auch in Kopie mitzugeben, manche fälschen sie nämlich und wollen dann natürlich nichts in Kopie mitgeben damit der Betrug nicht auffliegt, manche Tiere wurden auch nicht negativ geschallt, sondern die Züchter schreiben einfach "HCM geschallt" aber wenn man nicht genau hinschaut kann der Kater auch positiv geschallt sein, der Satz  "der Kater wurde geschallt" kann auch blenden. So ein Züchter wird euch natürlich auch nichts kopieren wollen oder euch nicht lange drüber schauen lassen. 

In einigen Fällen kann man nachvollziehen wenn der Züchter den HCM Schall später machen möchte, z.B. wenn der Kater noch relativ jung ist, man sollte den Test nicht unter 12 Monaten machen und am besten wenn der Kater ausgewachsen ist. Wenn nun auch bei den Eltern/Großeltern bereits nachweislich HCM ausgeschlossen wurde, dann kann jemand verständlicher weise den Test auch im Nachhinein machen. Wenn der Kater aber bereits 3 Jahre alt ist dann sollte man sich auf jeden Fall die Frage stellen, warum der Züchter den Test bis dahin noch nicht gemacht hat. 

Fall 3: Der Züchter oder Vermehrer schreibt kaum Informationen ins Angebot des Deckkaters und bietet alles nur telefonisch an. Das machen die meistens um euch am Telefon etwas zu versprechen das nirgendwo schriftlich festgehalten wurde und im Nachhinein gibt es eine böse Überraschung, keine Beweise und Ausreden vom Züchter. Davon sollte man Abstand nehmen. 

Fall 4: Der Züchter hat  massenweise Kater die er anbietet in seinem Profil . Es kann durchaus sein das mehrere Kater artgerecht von seriösen Züchtern gehalten werden oder auf mehrere Wohnräume verteilt wohnen. Nur sollte man dann auch sicher gehen und sich den Deckraum zeigen lassen. Ab 4 und mehr potenten Zuchtkatern halte ich es aber schon für bedenklich. Viele Züchter halten sie dann leider irgendwo im Außengehege, auf irgendeinem Dachboden oder Keller ohne, oder mit wenig Menschenbezug. Wollt ihr wirklich das eure Katze irgendwo draußen gedeckt wird und 3 Tage im Käfig sitzt und eventuell komplett traumatisiert zurück kommt? Schaut das die Wohnung sauber ist, nicht stark nach Tieren riecht, das der Züchter euch die Zeit gibt auch kritische Fragen zu stellen und nicht nervös oder seltsam darauf reagiert.  Man braucht zwar immer einen Deckraum aber der Kater sollte dort nicht dauerhaft alleine wohnen. Solche Räume sind meist das dauerhafte Zuhause der Kater wenn man zu den falschen Züchtern fährt. Schaut euch die Bilder des Züchters an, ist der Kater auf den Bildern auch mal außerhalb des Deckraums zu sehen? Haben die Züchter auch mal Video aufnahmen? So könnt ihr schon ausschließen das ihr zu einem Kater kommt der zwar alle Tests hat aber nur als Zuchtmaschiene in einem Käfig sitzt! 


Fall 5:  Der Züchter schreibt 2 Preise ins Angebot "einmal mit und einmal ohne Stammbaum". Da sollten bei euch alle Alarmglocken Leuten, geht nicht zu Züchtern die so etwas machen, es sind definitiv Vermehrer die sich nur des Geldes wegen im irgendeinem Verein angemeldet haben, der einen schlechten Ruf genießt um einen Stammbaum zu bekommen. 

Im Zweifel geht wieder! Auch wenn ihr dann neu suchen müsst. 

Das waren natürlich nur einige wenige Beispiele doch damit sollte man auch andere Betrugsangebote erkennen können die ähnlich sind. 

Fazit:

Information bezüglich unserer Unterstützung: 

Wir stehen Ihnen auch weiterhin zur Verfügung, wenn Sie ein Zuchttier von uns besitzen und Fragen zur Zucht haben. Allerdings werden Sie sicherlich Verständnis dafür haben, dass ich nicht die Kapazität habe, um ausführlich auf alle Zuchtfragen von jedem Besucher unserer Webseite einzugehen der kein Tier von uns besitzt oder besitzen möchte.